miércoles, 19 de mayo de 2010

IRRITACION FRANCESA, SATISFACCIÓN ESPAÑOLA CON LA REGULACIÓN ALEMANA DEL MERCADO FINANCIERO

Euro-Krise

Frankreich irritiert über deutsches Leerverkaufsverbot

Frankreichs Wirtschaftsministerin Christine Lagarde hat sich kritisch zur deutschen Finanzmarktregulierung geäußert. Die Märkte gaben nach der BaFin-Entscheidung nach.

Die französische Wirtschaftsministerin Christine Lagarde

Die französische Wirtschaftsministerin Christine Lagarde

Frankreich hat sich irritiert über den Vorstoß Deutschlands gezeigt, ab sofort sogenannte ungedeckte Leerverkäufe bestimmter Wertpapiere zu verbieten. "Ich finde, dass jemand bei einer solchen Maßnahme zumindest den Rat der anderen Mitgliedstaaten einholen sollte", sagte die französische Wirtschaftsministerin Christine Lagarde. "Folglich erwägen wir dies nicht. Wir haben nicht vor, dem Schritt zu folgen."

Seit Mitternacht gilt in Deutschland ein Verbot ungedeckter Leerverkäufe, also riskanter Wetten auf die Kursentwicklung von Wertpapieren. Es betrifft Staatsanleihen aus der Euro-Zone sowie Aktien von zehn Unternehmen der deutschen Finanzbranche. Laut Finanzaufsicht sollen die Einschränkungen bis zum 31. März kommenden Jahres gelten. Bundeskanzlerin Angela Merkel kündigte an, das Verbot aber so lange zu verlängern, "bis anderweitige Lösungen auf der europäischen Ebene gefunden" worden seien".

Spanien hingegen will den deutschen Alleingang unterstützen. "Wir stehen voll und ganz hinter den Entscheidungen von Bundeskanzlerin Merkel", sagte der spanische Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero. EU-Kommissionspräsident José Barroso sagte, die Euro-Zone sei sich einig, dass missbräuchliche Leerverkäufe bekämpft werden müssten.

Merkel für Besteuerung der Finanzmärkte

Die Euro-Rettung sei die größte Bewährungsprobe der Europäer seit der Gründung der Europäischen Gemeinschaft, sagte Bundeskanzlerin Merkel bei einer Regierungserklärung.

Der überraschende Vorstoß der Bundesregierung sowie warnende Äußerungen der Kanzlerin zur Euro-Krise für zusätzlichen Druck an den Devisenmärkten. Merkel hatte die Euro-Krise als existenziell bezeichnet. "Die Politiker haben noch nicht verstanden, dass fahrlässige Aussagen auf Kosten der gemeinsamen Währung gehen", bemängelte Währungsanalyst Jeremy Stretch von der Rabobank. Sorgen bereiten den Händlern zudem die Pläne zur Einführung einer Finanzmarktsteuer.

Nachdem der Euro in Fernost bereits auf ein Vier-Jahres-Tief von 1,2146 Dollar gerutscht war, kostete sie am frühen Nachmittag 1,2196 Dollar. "Nun treiben die Politiker den Teufel mit dem Beelzebub aus", sagte Hans-Jürgen Haack von den Bernecker Börsenbriefen. "Die Finanzmarktregulierungen werden den Euro insgesamt eher weiter schwächen, weil das Geld abfließen wird."

Das deutsche Verbot setzte auch den Aktienbörsen zu. Der Dax fiel um 2,6 Prozent auf 5995 Punkte und damit unter die wichtige Marke von 6000 Punkten. Auch am Rentenmarkt hinterließ der Regulierungsschritt Spuren. "Der nationale Alleingang verunsichert. Das scheint alles ein wenig undurchdacht zu sein", sagte ein Rentenhändler.

Auch der Rohölmarkt steht unter dem Einfluss des Leerverkaufs-Verbots. Im Zuge fallender Aktienkurse und eines festeren Dollar gab der Ölpreis weiter nach. Das Fass WTI verbilligte sich um 1,6 Prozent auf 68,30 Dollar und erreichte damit den tiefsten Stand seit Anfang Oktober 2009. Brent wurde mit 73,72 Dollar ein Prozent tiefer gehandelt. Kaum Unterstützung erhielt der Markt vom überraschenden Rückgang der US-Lagerbestände in der Vorwoche.

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